Review zu „Solutions“ von K. Flay | Die Amerikanerin K. Flay zeigt auf „Solutions“ ein Mal mehr, wie man in der Moderne gute Popmusik macht. Gut, aber nicht ganz so großartig wie der monumentale Vorgänger.
Popmusik 2019? Irgendwie größtenteils ungeil. Klar, kommt da mal ein düstern eingetauchtes Werk wie jenes Billie Eilish durch – und hin und wieder wirklich astrein aufgebaute Songs wie „Shape of you“ oder einer der vielen frühen Lady-Gaga-Hits. Größtenteils mogeln sich aber Felix Jaehn und seine abgeschliffenen Kollegen in die oberen Popularitäts-Regionen. Warum nur? Warum bleiben uns Ikonen mit charakeristischem Soundbild wie einst Madonna verwehrt? Zumindest kann es nicht an fehlenden Persönlichkeiten liegen. Das Utopie-Mainstream-Radio würde neben Grimes und Lydmor auch die großartige K. Flay aus den Staaten dominieren. Seit einigen Jahren wuselt sich die talentierte Dame durch die Tiefen des Alternative-Pops, spielt erfolgreich in mittelgroßen Konzerthäusern und gehört hin und wieder in durchschnittlich populären Serien zum Soundtrack. Weiter an einem Aufstieg der Karriereleiter arbeitet K. Flay nun mit ihrem neuen Langspieler „Solutions“. Die Platte balanciert zwischen hochproduzierter Dramatik („Sister“), lässigem Minimalismus („Baby don’t cry“) und verzückender Melancholie („Nervous“). Äußerst auffällig sind die immer wieder großartigen Texte, zum Beispiel im spannenden Opener „I like myself“. Der Track allein ist schon Grund genug, die Amerikanerin der breiten Öffentlichkeit schmackhaft zu machen – wenngleich „Solutions“ insgesamt hinter dem großartigen Vorgänger „Every where is somewhere“ zurückbleibt. Dieser hat mit seinen wilden Highlights „Giver“, „Blood in the cut“ und „Black wave“ die Messlatte auf Stabhochsprungshöhe gelegt. Hoch genug, um noch mehr Aufmerksamkeit zu verdienen. Überall.
Hier könnt ihr in das neue Album reinhören: