Slothrust (Band)

Gitarren, Gitarren, Gitarren. Slothrust aus den USA stellen die 6-Saiter in den Vordergrund und überzeugen mit eindringlichen, vielseitigen Gitarrensounds ohne dabei die Melodien außer Auge zu verlieren.

Gut getroffen:

Mitglieder:

Slothrust bestehen aus Leah, Kyle und Will und treten in klassischer Rock-Trio-Besetzung auf. Leah schrammelt über die Gitarre und singt, während die beiden Boys ordentlich reinknallen. Viel mehr gibt es nicht zu hören – Sampler sind der Band, die derzeit in LA ansässig ist, wohl ein Fremdwort.

Musikstil – das sagt die Band:

Auf Bandcamp taggt sich das Trio mit „Rock“, „Grunge“ und „Blues“.

So klingen Slothrust eigentlich:

Wie eine durchmischte Kompilation verschiedener Gitarrenmusik-Genres. Slothrust können fast schon punkige Instrumentals wie „Surf goth“, Garage-Indie wie in „Rotten pumpkin“ oder Hymnen wie „Horseshoe crab“, welches gegen Ende tatsächlich grunge-ige Töne annimmt. Mit „The last time I saw my horse“ bieten die ursprünglichen Bostoner auch einen waschechten Blues.

Hauptzielgruppe:

90er-Kinder. Also entweder jene, die in diesem unglaublich vielseitigen Jahrzehnt geboren sind oder deren Musikgeschmack durch dieses geprägt wurde. Slothrust vermischt gekonnt die verschiedenen Stilrichtungen und könnte dabei sogar sowohl Oasis oder Blur als auch Pearl Jam und den Foo Fighters gefallen.

Das sagen die Zyniker:

Wo sind denn die ganzen Synthesizer, die man heute braucht, um moderne Musik zu machen? 🙁

Aktuelles Werk:

Das zweite Album „Everyone else“ wurde vor einigen Wochen in Deutschland veröffentlicht und hat es mit seinen zehn Tracks in knapp 40 Minuten in sich. Gitarrengefiepe („Mud“) trifft auf sanfte Töne wie im als Americana-Song beginnenden Closer „Pigpen“. Slothrust packen aber mindestens ein Mal pro Stück die dicke Gitarrenspur aus und zerlegen den zuvor häufig ruhigeren Track vollends.

Zentraler Song:

Auch wenn die Singles „Rotten pumpkin“ und „Horseshoe crab“ Hitcharakter besitzen, gilt das dröhnende „Pseudo culture“ als Highlight des Albums. Hier packt Leah von Beginn an die deepen Grunge-Gitarren aus und singt in tiefer Stimme über einen schleppenden Rhythmus. Im letzten Drittel bekommt der Track (wie häufig) außerdem noch ein ausschweifendes Gitarren-Solo verpasst.

Gut gesagt:

Sometimes I feel like I’m a seahorse
Sometimes I think that I’m a horseshoe crab
I don’t have anything in common
With myself, except that I came from the sea
Just like everyone else did
But it is so unfamiliar now
Everything is so unfamiliar now

Horseshoe crab

Fun-Fact:

Slothrust lieben das Covern anderer Songs. Neben ihren eigenen Tracks haben die Amerikaner u.a. nicht zu missachtende Versionen von „Sex and candy“ (Original: The Marcy Playground) und „…Baby one more time“ (Britney Spears) kreiert. Passend erscheint am 10. November eine Kollektion aller Cover als EP.

Passend zu:

Luftgitarren-Sessions oder unkontrolliertem Schlagzeugspiel mit Kugelschreibern. Am meisten Spaß bereitet an Slothrust, dass sie so schnörkellos in ihre Instrumente dreschen und diese Kraft auch auf den Album-Aufnahmen großartig rüberkommt. Wenn Leah wieder zum Gitarrensolo ansetzt oder Will die Becken zerschlägt, bekommt man richtig Lust selber zu musizieren.

Drei Fragen an Slothrust

1) After spending your first years as a band in New York, you announced on a quite big German news site that you’d move out of the Big Apple. That was some time ago. How did this affect your life in the band?

Kyle: NYC was such an important factor into our formative years as a band.  While living in Brooklyn, the hustle was on, we would play pretty much every weekend while also balancing our day jobs.  I think we are all pretty happy with the change of pace.  California is much more laid back, with so much more physical space and a chiller vibe.  Our label, Dangerbird, is stationed out here and it’s super awesome to be so close to them.  The weather ain’t so bad either…

2) Since you seem to like covering other artists’s tracks – how do you approach a cover like „Sex and candy“ for example?

The three of us first started playing music together in several college blues bands where we would learn classic blues/jazz/funk covers. With „Sex and Candy“, I’m pretty sure that one came out naturally.  I don’t think we listened to it and „learned“ the parts, rather Leah just started playing it as it popped in her head one day, and Kyle and I kinda just came in and we played it down.  It was actually one of the first covers we started playing live, and we decided to go into the studio and finally record a version of it 5+ years later.

3) Please explain me: What the hell can we observe on the artwork of „Everyone else“? How does it connect with the album?

Leah designed all the album artwork! I remember when she took the photo of the salt-water taffy that became the album cover. We had been on the road for a while, stuck in the van for 8 hours a day for weeks on end, and maybe starting to lose our minds a little bit…  But it’s a really cool photo that looks great as a record cover. Ties into our whole „ocean vibes“ aesthetic thing.

Hier könnt ihr die ganze letzte Platte hören:

Slothrust kommen in naher Zukunft mit The Manchester Orchestra auf Deutschland-Tour:

30. OKT – Köln, DE @ Gebäude 9
03. NOV – Berlin, DE @ Franz
04. NOV – Hamburg, DE @ Molotow

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